Über uns

Laurin Moor, 1992, Kontrabass, Ukulele

Geprägt wurde ich weniger durch Gebäude, als vor allem durch die Bühnen, darauf, darin oder davor. Angefangen beim Kollegitheater Sarnen, über das Luzerner Theater, bis zu der Jazzkantine der Jazzschule Luzern. Die längste Pendlerstrecke, die ich dabei zurückgelegt habe, ist vielleicht die Strecke Luzern-Zürich zu Martha Zürcher für, ich nenn das mal: dramaturgische Sitzungen. Oder vielleicht doch nach Bern, für die Proben mit “Viertaktmotor”? Mein bisheriger Schaffenshöhepunkt ist wohl der Geburtstagsgig auf dem Niederbauen 1570 M.ü.M. Dies nachdem mein Kontrabass ganz alleine die Fahrt im engen Seilbähnli geniessen durfte. Als Tiefpunkt gilt vermutlich irgendetwas um die 0 M.ü.M in Wellington bei einem Jazzworkshop. Meine liebste Bausünde war die zugleich skurrilste Bühne bisher: das Getreidesilo in Altdorf.


Johanna Schaub, 1990, Cello, Jodel

Vielmehr als Gebäude prägten und inspirierten mich die Lebenswege der Menschen darin. Die längste gependelte Strecke führte ins Appenzell zum volksmusikalischen Unterricht bei Noldi Alder. Hier lernte ich, wie die Kuhglocken innerhalb einer Herde aufeinander abgestimmt sind. Nach einem Höhepunkt grabe ich mit Vorliebe in der Tiefe. Eher als Bausünden interessieren mich der Bau des Klettergerüstes für meine Kefen und des neuen Tomatenhauses.


Christoph Blum, 1990, Panflöte, Akkordeon, Gesang

Besonders prägende Gebäude dürften die Giswiler Hintergiglen (an deren schwarzverrusster Holzdecke ich 15 Jahre lang den Kopf stiess), der Rotterdamer Fernsehturm (von dem ich einst stolzer Besitzer einer Jahreskarte war) und das Sarner Kollegitheater gewesen sein (auf dem ich zu Sir Andrew, Jason, Pirat 3 und Melk wurde). Zwar nicht meine längste, aber meistfrequentierte Pendlerstrecke befindet sich zwischen Minenbleistift und Radiergummi, mit Notenpapier als Durchgangsstrasse. Nicht zu den Höhepunkten meines bisherigen Schaffens zähle ich, dass ich meine Panflöte zuletzt für meinen Bachelorabschluss vor 5 Jahren gestimmt habe. Nicht zu den Tiefpunkten meines Schaffens zähle ich das Mitwirken in einer griechischen Theaterproduktion, ohne auch nur ein Wort Griechisch zu sprechen. Dass ich es auch nach 45 Aufführungen nicht gelernt hatte, war hingegen sehr wohl ein Tiefpunkt. Kann ich meine Singstimme als liebste Bausünde angeben? Wohl eher als liebste Baustelle!